Hund kann nicht allein bleiben

Hund kann nicht allein bleiben

Über Zerstörungswut, wütende Nachbarn und schlechtes Gewissen.

Ein Hund der nicht allein bleiben kann, stellt uns Halterinnen vor eine riesen Herausforderung. Plötzlich sind wir sehr an unser Zuhause gebunden, müssen uns Taktiken überlegen, wie wir den Hund und uns selbst versorgen, ohne ihn allein zu lassen und wenn es doch mal sein muss, haben wir nicht nur einen panischen Hund sondern auch jede Menge schlechtes Gewissen.

Ganz zu schweigen von wütenden Nachbarn, weil der Hund stundenlang gebellt hat, oder eine zerstörte Wohnung, eventuell sogar mit Ausscheidungen.

Das macht wirklich keinen Spaß.

Das Gute?

Wir sind damit nicht allein.

Besonders nach der Pandemie, wo unsere Hunde nicht allein sein mussten und deutlich mehr Tiere in unseren Häusern eingezogen sind, zeigt sich ein starker Trend.

Außerdem gibt es uns die Möglichkeit, dem Hund eine Sicherheitszone anzugewöhnen, woran wir ohne das Problem vielleicht gar nicht gedacht hätten.

Doch schauen wir uns zuerst an, wie es eigentlich zur Trennungsangst kommt.

Der Hund ist ein hochsoziales Lebewesen, das komplett auf uns angewiesen bzw von uns abhängig ist. Ohne uns gibt es kein Futter, keinen Toilettengang, keinen Kontakt zu Artgenossen, keine Zuneigung usw.

Es ist also völlig normal, dass so ein Tier mit Trennung von der Bezugsperson nicht besonders gut zurecht kommt.

Zudem leiden viele Hunde nicht nur unter Trennungsangst sondern auch unter Frust, wenn sie nicht zur Bezugsperson können (zB weil ein Kindergitter dazwischen ist).

Deshalb ist es wichtig, einem Hund das Alleinbleiben schrittchenweise beizubringen.

Um das zu tun, müssen wir erst einmal merken, dass unser Hund unter Trennungsproblemen leidet.

Hierzu eignet sich eine Kamera, die während der Alleinzeit aufnimmt.

Vielleicht denkt jetzt der ein oder andere „naja, wenn er ein Problem hat, werden sich die Nachbarn schon melden“.

Doch nicht jeder Hund ist in seiner Panik (das ist die Grundemotion, die hinter all dem steckt) extrovertiert. Es gibt Hunde, die still leidend die Tür anstarren.

Diese Hunde hört man nicht, sie machen nichts kaputt und bleiben oft Jahre unbemerkt.

Verhaltensprobleme zeigen sich oft an anderer Stelle, denn sie haben einen extrem erhöhten Stresspegel durch die Anspannung und zu wenig Schlaf (eigentlich wäre die Trennungszeit ja für Ruhe und Schlaf gedacht). Zudem gibt es oft nach Jahren des chronischen Stresses zusätzlich gesundheitliche Probleme.

Einmal kontrollieren und dann trainieren zahlt sich also auf jeden Fall aus.

Das Management

Um im Training gute Erfolge zu bekommen, brauchen wir erst einmal Management.

Das bedeutet, solange der Hund nicht allein bleiben kann, darf er das auch nicht müssen.

Wir brauchen also Lösungen, wie wir das Alleinbleiben verhindern.

Leidet der Hund auch unter Barrierefrustration (also er wird sehr frustriert, wenn er durch zB eine Tür daran gehindert wird, zur Bezugsperson zu kommen), sind mehr Maßnahmen nötig, als bei reiner Trennungsangst.

Hierbei kann schon eine geschlossene Toilettentür eine unerträgliche Herausforderung darstellen.

Wir müssen uns also den Hund individuell ansehen, was für ihn ok ist und was nicht.

Bleibt er völlig entspannt (Videobeweis) liegen, während die Bezugsperson das stille Örtchen aufsucht, brauchen wir die Tür nicht offen lassen.

Steht er jedoch davor, kratzt, winselt, oder starrt beunruhigt darauf, ist auch das schon zu schwierig.

Jetzt ist es zuhause noch nicht so schwierig, Trennung komplett zu verhindern.

Wenn wir dann aber doch mal eine Besorgung oder einen Arztbesuch einhalten müssen, stehen wir vor einer Herausforderung.

Kann der Hund mit einer anderen Person gemeinsam gut ohne Bezugsperson auskommen, oder gibt es eine Person, zu der der Hund schon einen Bezug aufgebaut hat (zB Sitter), könnte man ihn betreuen lassen.

Manche Hunde können auch im Auto gut alleinbleiben.

Ist es nicht so heiß oder kalt, kann er also mitkommen und im Auto warten.

Manche Hunde können auch einfach überall hin mitgenommen werden.

Das erleichtert die Sache erheblich.

Ich hatte mal den Fall mit einer Hündin, die weder Autofahren, noch mitkommen, noch alleinbleiben konnte und wir haben so weit weg jeglicher Zivilisation gewohnt, dass eine Fremdbetreuung so gut wie unmöglich war.

Das war nochmal eine andere Herausforderung.

In so einem Fall, sollten wir schnell einen Verhaltensmediziner für eventuelle Medikation zur Unterstützung hinzuziehen.

Das Training

Ist das Management organisiert, kommen wir zum Training.

Hierbei lernt der Hund, dass er einen Ort hat, wo er sich sicher und wohl fühlt, wohin er sich bei Stress zurückziehen kann und wo er alles hat, was er braucht.

Dieser Ort muss den Bedürfnissen des Hundes angepasst und den tierschutzrechtlichen Anforderungen entsprechend sein (geschlossene Box ist verboten!).

Dann wird dieser Ort mit Entspannung verknüpft, sodass der Hund automatisch an einen entspannten Zustand erinnert wird, wenn er den Ort sieht oder sich darin aufhält.

Erst dann beginnt die eigentliche Übung an Trennungssituationen.
Und hierbei können wir sogar die Ursprüngliche Zerstörungswut mit einsetzen, wenn der Hund denn eine gezeigt hat.

Zusätzlich zum eigentlichen Training empfehle ich auch immer die Arbeit am Selbstbewusstsein des Hundes.

Ein selbstbewusster Hund, der gut mit sich selbst klar kommt und sich sicher fühlt, hat auch mit dem Alleinbleiben kein Problem.

Der Vorteil?

Die Übungen sind total vielfältig und machen einen riesen Spaß.

Es ist also definitiv für jeden etwas dabei.

Und wenn du jetzt bereit bist, deinem Hund zu helfen, schau dir diesen Kurs an.
Darin findest du alle Übungen zum Alleinbleiben mit detaillierten Trainingsplänen und ganz vielen Infos drum herum.

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